Unser pädagogisches Konzept
Grundlagen pädagogischer Arbeit und ihre Ziele:
Die Kinder übernehmen Verantwortung für kleine Erledigungen, zum Beispiel beim Tisch decken oder abräumen. Dabei ist es uns wichtig, dass die Kinder auch Fehler machen dürfen. Denn nur durch Fehler lernen die Kinder sich selbst zu erfahren und erkennen, dass ihr Handeln auch Folgen bzw. Konsequenzen mit sich bringen kann. Wir durchleben gemeinsam Höhen und Tiefen, zum Beispiel bei Dingen die die Familie beschäftigen. Denn nur so können wir die Kinder mit all ihren Bedürfnissen wahrnehmen und gemeinsam den Tag erleben. Durch die Lage unserer Einrichtung, ist es uns möglich das ländliche Leben mit all seinen Vorzügen kennen und schätzen zu lernen. Zum Beispiel durch Besuche auf dem Bauernhof, Wanderungen in den Wald oder bei ausgiebigen Spaziergängen in die Natur. Wichtig sind uns auch Traditionen und das gemeinsame Erleben von Festen und Feiern. Jedes Jahr werden in unserer Einrichtung verschiedene Feste im Jahreslauf, wie das Osterfest, Fasching oder Weihnachten gemeinsam begangen.
Aber auch die Rechte, Interessen und die individuellen Bedürfnisse der Kinder liegen uns sehr am Herzen. Kinder haben ein Recht auf Liebe, Anerkennung und Zuwendung. Sie sollen wachsen können, sie selbst sein und sich geachtet fühlen. Wir legen Vertrauen in jedes Kind, wir motivieren sie zum selbständigen Ausprobieren und zum Finden von Lösungen. Gemeinsam mit den Kindern stellen wir Regeln für das gemeinsame Zusammenleben auf. Zum Beispiel gegenseitige Rücksichtnahme und die Hilfe und Achtung untereinander. Die Kinder sollen sich zu einer eigenverantwortlichen, selbstständigen und bewusst handelnden Persönlichkeit entwickeln können. Es ist uns wichtig, dass das Kind bei uns „Kind sein“ darf und nicht als kleine Erwachsene angesehen werden. Auch Kinder mit integrativem Hintergrund sind in unserer Einrichtung willkommen. Hier arbeiten wir eng mit der Förderstelle des Jugendamtes zusammen, um diesen Kinder einen gerechten und unkomplizierten Tagesablauf zu ermöglichen. Die Kinder erhalten im Alltag Förderung und Unterstützung im Rahmen der Möglichkeiten.
Wir sehen uns als Beobachter, Begleiter und als Unterstützer, nicht als „Bestimmer“. Das Verhältnis zwischen Erzieher und Kind ist ein partnerschaftliches Miteinander. Es ist durch gegenseitige Achtung, Toleranz und Wertschätzung geprägt.
Die Eltern haben vor der Anmeldung ihres Kindes die Möglichkeit die Einrichtung zu besichtigen und Fragen, welche sie im Vorfeld bewegen, zu stellen. Für jedes Kind beginnt mit dem Eintritt in die Grundschule ein neuer Lebensabschnitt. Neue Menschen, neue Lernformen und neue Lerninhalte prägen diese wichtige Phase in der Entwicklung der Kinder. Damit sie sich mit Zuversicht, Neugier und Freude auf ihre neue Situation einlassen können, ist es von großer Bedeutung, dass dieser Übergang vom Kindergartenkind zum Schulkind positiv erlebt wird. Kurz vor dem Schuleintritt besucht die zukünftige Klassenlehrerin den Kindergarten, um die Kinder kennenzulernen, eventuelle erste Fragen von ihnen zu beantworten und auch um mit deren Bezugserzieherin zu sprechen. Aber auch die Vorschulkinder besuchen die Grundschule zu gemeinsamen Vorschulnachmittagen. Dort lernen sie ihre zukünftigen Klassenkameraden kennen und schauen sich die Räumlichkeiten an. Das Zuckertütenfest als Höhepunkt und gleichzeitiger Abschluss für die zukünftigen Schulanfänger stellt einen großen Höhepunkt in unserer Einrichtung dar.
Es besteht ein Kooperationsvertrag mit der Grundschule in Harpersdorf, welcher die Zusammenarbeit erleichtert und einen besseren Übergang gewährleisten kann.
Pädagogischer Ansatz:
Seit Anfang des Jahres 2004 haben wir begonnen einen neuen Weg in unserer pädagogischen Arbeit zu beschreiten.
Wir arbeiten in unserer Einrichtung nach dem Lebensbezogenen Ansatz. Im Zentrum dieser Pädagogik steht das Leben des Kindes, und zwar bezogen auf das Leben in der Welt. Die Erzieherin ist in Sorge um das gelingende Leben ihrer Kinder und trägt dafür Verantwortung. Sie führt dabei eine begleitende und unterstützende Rolle aus.
Der Begriff „Lebensbezogen“:
Lebensbezogen heißt dieser Didaktische Ansatz, weil Leben und Lernen der Kinder – in Gemeinschaft mit den Erzieherinnen – im Vordergrund steht.
Wichtig sind:
- Leben in Gegenwart und Zukunft ( auch Schulvorbereitung )
- Zusammenleben mit Kindern mit Behinderung
- Leben als Vergangenheit schätzen ( Traditionen, Kulturgüter vermitteln)
- Überleben von Menschheit und Natur bedenken – Weiterleben
- Er – leben als Methode und Prinzip
- Wirkliches Leben, z.B. gesellschaftliche Zustände, ernst nehmen
Kind und Erzieher
- das Kind wird ernst genommen als Person mit seinen Bedürfnissen
- es will in der Gegenwart leben, soll aber auch für die Zukunft lernen
- die Erzieherin ist seine verantwortliche pädagogische Begleiterin
- professionell und autorisiert
- partnerschaftlich und warmherzig
Was gibt die Orientierung? – Werte und Ziele
Der Lebensbezogenen Ansatz ist eine Didaktik, bei der sich Leben und Lernen der Kinder an Werten und Zielen orientierten.
Deshalb soll Erziehung und Bildung zu
- Freude am Leben – mit sich und anderen: SOLIDARITÄT
- Maßhalten, Mit – leiden und teilen können: GERECHTIGKEIT
- Verantwortungsbewusstsein und Friedensfähigkeit
- Ethisches Bewusstsein von guten und unerlaubtem Handeln
- Sicht des Ganzen und Folgen des eigenen Handeln erkennen
- Umwelt-, Natur- und Energiebewusstsein
In der Summe - eine Erziehung und Bildung zum WELTBÜRGER
Formen und Methoden der Lebensbezogenen Pädagogik
- freies Spiel
- Individuelles und Kleingruppen bezogenes Aktivitätsangebot
- Projektmethode mit den 7 Bildungsbereichen des Thüringer Bildungsplanes
Leitsätze und Leitbild
- Beachtung der Lage und Befindlichkeit des Kindes, besonders des einzelnen
- Ausgewogenheit von sozialer, emotionaler und kognitiver Förderung
- Zusammenarbeit und Vernetzung ( Gemeinwesen ), Hineinwirken in das Leben
- Werte orientierte Ziele und partnerschaftlicher Erziehungsstil
- offene Planung
- das Kind in seiner ganzen und gesamten Persönlichkeit beachten ( nicht nur als Erziehendes )
Unsere Erzieherinnen bemühen sich um
- eine gute Versorgung und Betreuung der Kinder
- eine Kind orientierende Bildung durch schöne Erlebnisse
- eine kindgerechte Bildung durch pädagogisch – partnerschaftliche Begleitung
Bildung und Erziehung:
Sprachliche und schriftsprachliche Bildung
Die Sprache ist fest in den Alltag integriert. Sie ermöglicht Verständigung und Verstehen, als Grundbedingung des Zusammenlebens. Wir regen die Kinder zum Sprechen an, motivieren sie ihre Gefühle und Bedürfnisse zu äußern, sich gegenseitig zuzuhören und Konflikte verbal zu lösen. Im Tagesablauf werden Lieder gesungen, Bücher vorgelesen und Fingerspiele vorgezeigt, bei denen die Kinder zum mit machen animiert werden. Jeder Gruppenraum verfügt über eine Bücher- bzw. Kuschelecke, in denen die Kinder selbstständig Bücher betrachten können.
Motorische und gesundheitliche Bildung
Unser Ziel ist es, den Kindern ein gutes Körperbewusstsein zu vermitteln. Sie sollen ihren Körper und auch ihre Grenzen kennenlernen und einschätzen können. Die Gruppenräume und auch das Außengelände bieten dafür gute Möglichkeiten. Die Kinder können sich austesten und eine körperliche Geschicklichkeit entwickeln. Wir begleiten sie bei neuen Herausforderungen und setzen Bewegungsanreize im Tagesablauf. Einmal wöchentlich fahren die Kinder ab drei Jahren in die Turnhalle nach Harpersdorf. Dort finden altersspezifische Sport- und Bewegungsangebote statt. Auch bereiten wir die Kinder dort auf die jährliche Teilnahme am Sportfest vor. Der Spaß an der Bewegung steht dabei für uns im Vordergrund. Die motorische und gesundheitliche Bildung umfasst auch die Ernährung. Wir bieten in unserer Einrichtung eine Ganztagsverpflegung an, bereiten Frühstück und Vesper mit den Kindern gemeinsam und täglich frisch zu. Auch ein Obstfrühstück steht täglich auf dem Speiseplan. In unserer Kinderküche kochen und backen wir gemeinsam. Hierbei legen wir großen Wert auf eine gesunde Ernährung. Naturwissenschaftliche und technische Bildung Wie entsteht ein Regenbogen? Warum wird aus Regen Schnee? Warum gibt es Tag und Nacht? In alltäglichen Situationen, aber auch in angeleiteten und altersspezifischen Experimenten sollen die Kinder naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen sammeln. Wir unterstützen die Kinder darin, sich als Teil ihrer eigenen Umwelt zu sehen und Fragen darüber zu stellen. Bei Ausflügen außerhalb der Einrichtung, zum Beispiel in den nahegelegen Wald, den Bahnhof oder auf den Bauernhof, in den Tierpark oder in die Puppenbühne nach Gera unterstützen wir das kindliche Interesse an Natur und Technik.
Mathematische Bildung
Die Kinder bekommen bei uns spielerische Unterstützung in Alltagssituationen, um ein Verständnis und Gefühl für Mengen, Größen, Zeit und Reihenfolge und für Formen zu entwickeln. In altersspezifischen Lernangeboten, aber auch im gesamten Tagesablauf kommen die Kinder in Kontakt mit Zahlen, sie sortieren und vergleichen, finden Gemeinsamkeiten und Unterschiede und lernen ihr Alter kennen. Beim gemeinsamen Spielen von altersspezifischen Regelspielen erlernen sie Symbole und Ziffern.
Musikalische Bildung
Musik und Bewegung spielen in unserer Einrichtung eine wichtige Rolle. Wir möchten den Kindern Spaß am Singen und Bewegen vermitteln. Im gesamten Tagesablauf wird Musik integriert, wir singen Lieder, lernen Fingerspiele und bewegen uns zu Tanzliedern und Kreisspielen. Die Kinder lernen Musikinstrumente und den Umgang mit ihnen kennen. Bei Festen und Feiern im Kindergarten spielt Musik eine große Rolle. Die Kinder lernen mit Begeisterung Lieder und Tänze, um diese dann vorzuführen.
Künstlerisch-ästhetische Bildung
In den Gruppenräumen finden sich, jederzeit für die Kinder zugänglich, verschiedene Materialien, wie Papier, Stifte und Farben. Wir motivieren die Kinder eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen, geben Anregungen und zeigen Beispiele auf. In angeleiteten Angeboten lernen die Kinder verschiedene Gestaltungstechniken kennen und können diese selbst ausprobieren. Hierbei steht die individuelle Kreativität der Kinder im Vordergrund. Die Vermittlung einer Wertschätzung gegenüber der eigenen Arbeiten und den anderer, ist uns dabei sehr wichtig. Schneiden, Malen und Bauen dienen als Mittel zur Unterstützung der Grob-und Feinmotorik. Wir basteln auch mit selbst gesammelten Naturmaterialien und verschiedenen Alltagsgegenständen. Dabei können die Kinder ihre Umwelt mit allen Sinnen erfahren.
Soziokulturelle, moralische und religiöse Bildung
Die Kinder sollen in ihrer sozialen Umwelt Formen und Regeln für das Zusammenleben kennen lernen. Sie sollen Unterschiede und Gemeinsamkeiten mit anderen wahrnehmen, Wertschätzung anderer erfahren und erbringen und auch ihre eigenen Gefühle und Wahrnehmungen äußern können. Uns ist ein freundlicher und aufrichtiger Umgang miteinander sehr wichtig. Gemeinsam gestalten und erleben wir Feste und Feiern im Jahreslauf, wie zum Beispiel den Oma-Opa-Tag, das Zuckertütenfest oder auch Geburtstage. Halt bekommen die Kinder bei uns durch Rituale und gruppenübergreifende Regeln.